How is Berlin Nightlife preparing for the green transition?

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13. August 2019

Berlin ist derzeit international bekannt für zwei Dinge (die Currywurst mal beiseite gelassen): sein hohes Engagement für eine grünere Umgebung, stets froh darüber, mehr Anhänger von Fahrrädern und Gemüsegärten zu gewinnen, und… seine Clubs. Die Stadt ist eine sehr kreative Hauptstadt mit einem renommierten Nachtleben und bietet mehr als dreihundert Locations, die bereit sind, jedes Jahr Millionen von Partygängern – Touristen und Berlinern gleichermaßen – willkommen zu heißen.

Der schwierige Teil ist, dass das, was herkömmliches Clubbing bietet, nicht immer mit den Ansprüchen eines umweltfreundlichen Lebensstils vereinbar ist: Es hat sich über Jahre hinweg einen etablierten Ruf als Partyort erarbeitet, doch die hohen Standards können auch erhebliche CO₂-Emissionen und riesige Mengen Abfall zur Folge haben. Ein durchschnittlicher Club benötigt zum Beispiel an einem Wochenende etwa 1000 kWh, was dem Energiebedarf eines normalen Haushalts für ein ganzes Jahr entspricht. Die Gesamtheit der Berliner Partys summiert sich auf etwa 30 Tonnen CO₂ pro Jahr, ohne die Umweltverschmutzung durch mangelnde Abfallwirtschaft zu berücksichtigen. Diese Zahlen trüben die Stimmung.

Dennoch hat Berlin sich das Ziel gesetzt, bis 2050 klimaneutral zu werden. Das bedeutet, dass die CO₂-Emissionen der Stadt um mehr als vier Millionen Tonnen (im Vergleich zum Basisjahr 1990) reduziert werden sollen, was 85 % ihrer Emissionen entspricht. Dieses ehrgeizige Ziel bedeutet, dass jede Anstrengung zählt und dass die Clubszene der Hauptstadt sowie deren besorgniserregenden Auswirkungen einer der Akteure sein sollten, die voll engagiert sind, um dies zu erreichen.

Hoffentlich versuchen immer mehr Nachtleben-Profis und Party-Regulars, grünere Wege für Berlins Clubs zu finden. Und dieses Bewusstsein könnte tatsächlich eine großartige Sache für den Umweltschutz sein: Die Nacht-Szene ist traditionell ein wichtiger Akteur für sozialen Wandel, wie sie in der Vergangenheit durch ihr Engagement für die LGBTQ+-Gemeinschaft bewiesen hat. Was sind also die Optionen für Berlin, um aktiv zu werden und nachhaltiger zu werden, selbst wenn es Zeit ist, sich zu entspannen und zu feiern?

Die Türsteher des Berghain sind seit den 1990er Jahren nachhaltig.
Sven genehmigt diese Nachricht (wir denken/hoffen) (Credit: Wikicommons)

Einen grünen Ruf zu verteidigen für das Berliner Rathaus

Da Berlin für sein grünes Rathaus und klimaschonende Initiativen bekannt ist, hat die Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz ein „Berliner Energie- und Klimaschutzprogramm 2030“ (BEK 2030) verabschiedet, mit einem zusätzlichen Budget für den nachhaltigen Übergang der Clubs der Stadt.

Im Rahmen des Plans hat das Rathaus die Einführung des Labels "Berlin Green Club" unterstützt, um Akteure auszuzeichnen, die sich in dieser Richtung engagieren, sowie einen Wettbewerb ins Leben gerufen, um sie zu motivieren, die besten grünen Lösungen zu entwickeln. Dieses Programm wurde durch ein Kooperationsprojekt namens "Clubtopia" ergänzt, das von Clubliebe e.V., dem BUND (Freunde der Erde Berlin), der Clubcommission und mehreren anderen Partnern initiiert wurde. Im Jahr 2015 veröffentlichte diese Gruppe auch den Green Club Guide, um hilfreiche Orientierung für Nachtlebenveranstaltungen zur Reduzierung ihres CO₂-Fußabdrucks zu bieten. Zudem nahm sie an den Future Party Labs teil, einer Reihe von Konferenzen, die dazu beitrugen, die Hauptziele des BEK zu entwickeln.

Clubtopia und die Future Party Labs, live und voller Energie. (Quelle: Clubtopia)
Clubtopia und die Future Party Labs, live und voller Energie. (Quelle: Clubtopia)

Hart arbeiten (für Nachhaltigkeit), hart spielen

Es ist wichtig zu erwähnen, dass die Clubbesitzer nicht auf das Interesse des Rathauses an solchen Aktionen gewartet haben. Die gemeinnützige Initiative Clubmob bietet kostenlose Energieberatungen an und hat seit ihrer Gründung im Jahr 2011 bereits mit mehreren Clubs in Berlin zusammengearbeitet. Diese Organisation analysiert den Energiebedarf des Clubs (Beleuchtung, Isolierung, Strom und Wasser, Datennutzung, elektrische Materialien usw.) und schlägt einen Plan zur Senkung der Kosten vor. Anschließend organisiert sie Partys, um die Renovierung zu finanzieren und gleichzeitig die Clubbesucher auf das Thema Nachhaltigkeit aufmerksam zu machen. Es ist ein Win-Win für die Clubbesucher und die Natur.

Seit 2015 unterstützt eine weitere Berliner Initiative Pop im Kiez Toolbox Clubs dabei, auf den nachhaltigen Party-Zug aufzuspringen. Mit Unterstützung von Clubliebe e.V. wurde der oben genannte Green Club Guide veröffentlicht, um allen Nachtschichtprofis die Ratschläge leicht zugänglich zu machen. Der Leitfaden gibt Tipps in verschiedenen Handlungsfeldern: „Toiletten“, „Bar & Tresen“, „Team“, „Reinigung & Abfall“, „Beratung & Promotion“, „Boden & Bühne“ sowie „Strom & Heizung“.

Der Leitfaden enthält Tipps für Ton, Licht und klassische Einrichtungen (Copyright: Kiez Toolbox)
Der Leitfaden enthält Tipps für Ton, Licht und klassische Einrichtungen (Copyright: Kiez Toolbox)

Der Leitfaden enthält Tipps zu Audio, Licht und klassischen Einrichtungen (Quelle: Kiez Toolbox)[/caption] Zum Beispiel steht beim Thema Bar natürlich Bier im Mittelpunkt aller Gespräche. Ein auffälliges Beispiel: Glastür-Kühlschränke sehen zwar cool aus, können aber durch energieeffizientere Kühlschränke ersetzt werden, die selbstverständlich weit entfernt von Heizungsrohren oder anderen heißen Geräten stehen. Lokale Berliner Craftbiere zu unterstützen, ist ebenfalls ein Pluspunkt, da dies die Transportemissionen reduziert und regionalen Unternehmern zum Gedeihen verhilft. Und für diejenigen, die nüchtern bleiben möchten, ist qualitativ hochwertiges und zugängliches Leitungswasser, wie das von Rummels Bucht, die Antwort. Und um das Ganze abzurunden, warum nicht Gläser zu einem symbolischen Preis verkaufen und Spenden für Klimaschutzprojekte sammeln?

Insgesamt haben Fachleute aus der Clubszene eine Vorliebe für Maßnahmen im Zusammenhang mit Stromverbrauch. Clubs rüsten ihre Fenster nach und installieren erneuerbare Energiequellen, wie es auch bei anderen Gebäuden der Fall ist, können jedoch auch auf einige ziemlich coole Ideen zählen, wie zum Beispiel die Nutzung von Strom, der aus Tanzenergie erzeugt wird!

Die Ergebnisse sind äußerst erfreulich: vierzehn teilnehmende Clubs des Green Club Index, die einige der oben genannten Ratschläge umgesetzt haben, erzielten über ein Jahr hinweg eine Gesamtersparnis von 200.000 kWh Strom und 20.000 kWh Wärme. Dies entspricht etwa 51.000 €, was sicherlich ausreicht, um deinen Lieblings-DJ für einen Auftritt in die Stadt einzuladen (oder in neue Toilettenspülungen zu investieren).  

Wie sieht es mit Festivals aus?

Diese Initiativen sind nicht nur wichtig für ganzjährig geöffnete Clubs, sondern auch wirklich klug umzusetzen für temporäre Festivals oder andere Sommerveranstaltungen. Festivals sind oft mit Meeren von gebrauchten Plastikbechern, Bierdosen, Zigarettenstummeln und verstreutem Glitzer verbunden. So berichtete beispielsweise Englands größtes Festival Glastonbury im Jahr 2017, dass während der einwöchigen Veranstaltung 1,3 Millionen Plastikflaschen verkauft wurden.

Wurfsäcke, Taschen-Aschenbecher und Recyclingbehälter überall haben den Zugang demokratisiert und sind ein Anfang. Bei den CO₂-Emissionen stammen 80 % aus dem Transport zu und von der Veranstaltung. Diese können bereits in der frühen Phase des Pendelns zum Veranstaltungsort angegangen werden, beispielsweise durch Anreize für Fahrgemeinschaften oder Rabatte auf öffentliche Verkehrsmittel. Ökostrom kommt dann ins Spiel. Viele weitere Maßnahmen in Bezug auf die vor Ort angebotenen Produkte (lokale und/oder biologische sind die Favoriten) oder die sanitären Einrichtungen können in Betracht gezogen werden. Lokal ist hier das Schlüsselwort.

Grünes Festival
Festivals haben bereits ihre Metamorphose zur Abfallreduzierung begonnen (Credit: Ecocup Quebec)

Festivals haben bereits ihre Abfallreduktions-Metamorphose begonnen (Credit: Ecocup Quebec)[/caption] Auch Lösungen rund um Glitter könnten untersucht werden: Wie alle Festival-Liebhaber wissen, sind Glitzer oft Teil von Abenden und Sommerveranstaltungen, auf den Gesichtern all der Millennials, die bereit sind, ihr Instagram-Konto glänzender zu machen. Leider sind diese kleinen Partikel nicht recycelbar und bleiben sehr lange in der Umwelt, da sie meist aus Plastik oder Metall bestehen, sich sehr langsam abbauen und maßgeschneiderte Mikropartikel sind, die überall eindringen. Einige Unternehmen bieten mittlerweile biologisch abbaubaren Glitter an, der frei von Plastik, Schwermetallen und giftigen Farbstoffen ist. Es scheint wie ein Detail, wenn auch ein auffälliges, aber Veranstaltungsprofis versuchen, auf allen Ebenen Bewusstsein zu schaffen, damit Berlin berühmt für seine umweltfreundliche Politik, seine Clubs… und seine grünen Nächte wird.  

Kommunikation ist der Beginn von Maßnahmen

Reale Maßnahmen sind entscheidend, aber Kommunikation über ihre Bedeutung ist ebenfalls von großer Wichtigkeit. Aus diesem Grund setzt sich die Green Music Initiative, eine Plattform, die eine Brücke zwischen der Clubkultur und nachhaltigen Best Practices schlägt, auch dafür ein, Teil des grünen Wandels durch thematische Partys zu sein. Dieses in Berlin ansässige Unternehmen veranstaltet regelmäßig Partys, die auch dazu dienen, das Bewusstsein für den ökologischen Wandel zu schärfen. Es initiierte beispielsweise die Green Music Awards, um Akteure aus der Musik- und Unterhaltungsbranche mit den innovativsten und nachhaltigsten Initiativen auszuzeichnen.

 Die Kommunikation ist umso wichtiger, da sie Einzelnen Trost bietet, die zunehmend in den Klimawandel involviert sind und daher von grünen Veranstaltungen angezogen werden. Dass Schulkinder gemeinsam für das Klima streiken oder dass normale Bürger auf die Straße gehen, um für das Klima zu kämpfen, ist ein Zeichen dafür, dass die Menschen das Bedürfnis verspüren, sich um Themen zu vereinen, die ihnen am Herzen liegen – wie den Planeten, auf dem sie feiern. Allgemeiner fühlen Menschen den Drang, durch Protestmärsche, Abendessen, religiöse Feiern, Versammlungen... und natürlich Partys zusammenzugehören. Das bedeutet, dass eine gute Möglichkeit, Menschen um eine bestimmte Sache wie den Klimaschutz zu versammeln, darin besteht, Feste, Musikfestivals oder andere kreative Aktivitäten zur Klimaschutzmaßnahmen zu schaffen. Wo also anfangen? Nun, es gibt immer Ihr Wohnzimmer, für das wir eine Reihe von Playlists for the Planet erstellt haben, auf die Sie zugreifen können und, wer weiß, vielleicht eine Feier für den Planeten starten? Dieser Artikel wurde von Marie Heinic, Berlin-Korrespondentin von Plan A, verfasst. Foto-Credit: Michael Mayer.

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