Trotz des inflationären Gebrauchs des Begriffs „und der Tatsache, dass Unternehmen heute mehr Chief Sustainability Officers (CSOs) als in den fünf Vorjahren zusammen einstellen, bleiben Aufgaben und Zuständigkeiten von CSOs weiterhin ziemlich vage. Dieser Artikel will CSOs daher eine Leitlinie an die Hand geben, damit sie ihren Aufgaben im Umwelt-, Sozial- und Unternehmensführungsbereich (Environment, Social and Governance - ESG) nachkommen und einen echten Unterschied bei der Bekämpfung des drängendsten Problems unserer Zeit, dem Klimawandel, zu machen.
Was ist ein/e Chief Sustainability Officer?
Ein/e Chief Sustainability Officer (CSO) ist vor allem für das Management des Umweltimpacts eines Unternehmens oder einer Organisation zuständig. Er/sie führt die aktuelle und zukünftige ökologische Folgenabschätzung von Unternehmen und Organisationen durch. Der/die CSO muss gewährleisten, dass alle staatlichen Gesetze und Vorschriften in allen Aspekten der Geschäftstätigkeit eingehalten werden.
CSO stellen zentrale Fragen, wie:
- Wie können wir eine Nachhaltigkeitsstrategie in allen Geschäftsabteilungen verankern, um langfristige Wertschöpfung zu erzielen?
- Wie können wir einen positiven Impact erzielen, ohne unsere Gewinnmarge zu senken?
- Wie erfolgt die Zuweisung von Finanzmitteln beim Übergang zur Klimaneutralität?
Die Nutzung eines kreislaufwirtschaftlichen Ansatzes wird daher dazu beitragen, Abfall und Verschmutzung zu reduzieren, Produkte und Materialien zu zirkulieren und Substanzen wiederherzustellen. Gleichzeitig tragen CSOs eine wichtige Verantwortung dafür, sicherzustellen, dass das Unternehmen oder die Organisation nicht beabsichtigt oder unbeabsichtigt Praktiken anwendet, die Elemente des sogenannten "Greenwashing" widerspiegeln. Greenwashing.
Wie die richtige Leitungsstruktur Ihre Nachhaltigkeitsagenda voranbringt
Ein ESG-Programm kann ganz unterschiedlich aufgebaut sein, und bei der Entwicklung eines ESG-Rahmenwerks werden oft verschiedene Positionen und Titel geschaffen, die je nach Organisationsstruktur des Unternehmens in verschiedenen Funktionen tätig sind. Um aber eine Struktur zu schaffen, die die Entscheidungsfindung fördert und eine Kultur der Verantwortung in der Unternehmensleitung verankert, ist ein aufgabenübergreifender Ansatz vonnöten, auf den alle Bestandteile eines Unternehmens ausgerichtet sind.
Im Rahmen einer bestehenden ESG- und Nachhaltigkeitsmanagement-Strategie ist die Position eines/r CSO nicht zwingend vorgeschrieben. Damit aber Nachhaltigkeit im Zentrum der Geschäftstätigkeit von Unternehmen und Organisationen steht, wird die Entwicklung, Umsetzung und das Management einer ESG-Strategie durch eine/n CSO dringend empfohlen. Da ESG bei Unternehmen und Organisationen immer mehr in den Mittelpunkt rückt, haben diese mittlerweile meist mindestens eine/n Ansprechpartner/in dafür geschaffen. Die Reportinglinien von Führungspersonal im Nachhaltigkeitsmanagement machen deutlich, wie stark eine Organisation ESG als strategischen Imperativ sieht. Direkt an den CEO berichtenden Sustainability Officers kommt so nicht selten eine Schlüsselrolle bei Entscheidungsprozessen zu, während solche, die nur an die Finanzabteilung berichten, vielleicht eher als Feigenblatt für die Wünsche der Investor:innen fungieren.
Zwar gibt es kein „Geheimrezept“ für eine ESG-Strategie. Die zugrunde gelegte Führungsstruktur spielt aber eine gewichtige Rolle, gibt sie doch die Reportinglinien, das funktionsübergreifende Management und die Partnerschaften vor und reflektiert damit, wie Führungskräfte ESG-Fortschritte wertschätzen. Um herauszufinden, welche Führungsstruktur am besten zu einem Unternehmen oder einer Organisation passt, muss der Vorstand/die Vorständin oder die Führungsetage die folgenden Fragen mit Ziel und Aufgabe der Organisation abgleichen:
- Spielt Nachhaltigkeit eine zentrale Rolle in der Unternehmensstrategie des Unternehmens oder der Organisation? Falls ja, wie sollen Aufsicht und Verantwortlichkeiten wirksam umgesetzt werden?
- Angenommen, im Unternehmen wird eine eigene Rolle dafür geschaffen - hat er/sie die Möglichkeit, Eigenverantwortung zu übernehmen und dieses Ressort selbständig zu führen?
- Wie ist die Zukunft des Unternehmens/der Organisation beschaffen?
- Welche Art von Führungspersönlichkeiten sind dafür notwendig?
- Wie strukturieren die Wettbewerber:innen des Unternehmens Management und Aufsicht von ESG- und Nachhaltigkeitsaspekten?
Verschiedene Organisationsformen erfordern also verschiedene Arten von Führungskräften im Bereich Nachhaltigkeit. Ob ein Unternehmen eine/n CSO benötigt oder nicht, und welches Aufgabenfeld diese/r genau ausfüllen soll, muss im Zuge einer internen und externen Bewertung der aktuellen und zukünftigen Bedeutung von Nachhaltigkeit festgestellt werden.
Die 10 Aufgaben des/r Chief Sustainability Officer
- Aufklärung über die geltende Rechtslage und Einhaltung der Vorschriften
- CSOs müssen die aktuellen Bestimmungen mit Bezug auf ihre Tätigkeiten genau analysieren und die Organisation auf die Auswirkungen zukünftiger regulatorischer Trends vorbereiten.
- Dabei haben CSOs zu gewährleisten, dass ihr Unternehmen bzw. ihre Organisation die derzeit geltenden Rechtsvorschriften in Bezug auf Nachhaltigkeit einhält, vor allem im Hinblick auf die spezifischen Bestimmungen, die für ihre Branche, ihren Unternehmenstyp und die Verarbeitungsprozesse gelten.
- En outre, les CSO doivent veiller à ce qu’une évaluation de la gestion des risques soit réalisée, et ce, en vue de réduire l’impact d’éventuels dangers conformément aux normes réglementaires.
- Abschließend haben CSOs klare interne Richtlinien in Bezug auf interne Abläufe und Verhalten der Arbeitnehmer:innen auszuarbeiten.
- Beaufsichtigung und Reporting von ESG
- CSOs tragen eine Hauptverantwortung bei der Beaufsichtigung der Leistung der Organisation im Umwelt-, Sozial- und Unternehmensführungsbereich und erheben relevante Daten und Kennzahlen nach festgelegten Reporting-Standards. Plan A bietet eine Dekarbonisierungsplattform, die diesen Ablauf effizienter gestaltet.
- CSOs sollten diese Daten mit denen von Unternehmen aus ihrer Branche vergleichen, um Benchmarks festzulegen.
- Schließlich sind CSOs für die Ausarbeitung und Veröffentlichung des abgeschlossenen ESG-Berichts zuständig und gewährleisten damit die Transparenz zwischen internen und externen Stakeholdern.
- Management eines Portfolios von Nachhaltigkeitsprojekten
- Ein/e CSO ist zuständig für die Planung und Koordination der verschiedenen betrieblichen Aktivitäten in Bezug auf Nachhaltigkeit, bewertet ihre Fortschritte und überprüft die Resultate.
- Management von Stakeholder-Beziehungen
- Weitere Verantwortlichkeiten erwachsen dem/r CSO beim effektiven Management von Stakeholder-Beziehungen, was einen konstanten Dialog mit internen und externen Parteien voraussetzt, um nachhaltige, konstruktive und transparente Beziehungen zu pflegen.
- Leitung eines Nachhaltigkeits-Teams
- Vor allem in größeren Unternehmen ist ein/e Chief Sustainability Officer für die Leitung eines Nachhaltigkeits-Teams zuständig.
- Verbesserung der organisatorischen Fähigkeiten
- CSOs müssen Defizite in der Organisation ermitteln und adäquate Aufklärungs- und Schulungsinitiativen zu ihrer Behebung auf den Weg bringen. So können etwa soziale Problematiken durch Fortbildungsmaßnahmen des bestehenden Personals oder die Rekrutierung neuer Kandidaten behoben werden.
- CSOs sollten außerdem neue Wege suchen, die neu erworbenen Fähigkeiten in der gesamten Organisation zu verankern.
- Schließlich sind CSOs zuständig für den Wissenstransfer innerhalb der Organisation und müssen gewährleisten, dass die gesamte Belegschaft Zugang zu den erforderlichen Informationen und Betriebsmitteln hat.
- Schnittstelle zur Vorstandsebene
- Als Führungskraft arbeitet der/die Chief Sustainability Officer eng mit Vorstandsmitgliedern und anderen Mitgliedern der Führungsebene zusammen - wie Chief Executive Officer (CEO), Chief Financial Officer (CFO), und Chief Operating Officer (COO) - um die Unternehmensstrategie zu koordinieren und den Entscheidungsprozess mitzubestimmen.
- Führen mit einer Kultur des Wandels
- Ein/e CSO sollte als Vorbild für eine Kultur fungieren, die für Wandel und Veränderungen offen ist, was er/sie generell durch seine/ihre Unterstützung bei der Festlegung und Vermittlung der Ziele des Unternehmens/der Organisation ausdrückt.
- Er/sie ist verantwortlich dafür, dass die nötigen Schulungs- und Fortbildungsmittel vorliegen, um eine Kultur des Wandels organisationsweit zu verankern.
- Schließlich muss er/sie Routinen festlegen, die diesem Wandel Gestalt verleihen und die auf Worten Taten folgen lassen.
- Neue Technologien erproben
- CSOs sollten das externe Innovations-Ökosystem im Hinblick auf ESG-orientierte Technologien, Lösungen und Praktiken kennen und diese als wertschöpfende Maßnahmen für das Unternehmen erproben.
- Dafür sollten sie ihre Anwendbarkeit für das Unternehmen testen lassen und aus den Erprobungsresultaten ihre Schlüsse ziehen.
- Sie sind dann dafür verantwortlich, diese innovativen Technologien, Lösungen und Abläufe innerhalb des gesamten Unternehmens oder der Organisation zu verankern.
- Nachhaltigkeit als festen Bestandteil in Unternehmensabläufe und im Entscheidungsprozess integrieren
- CSOs sorgen dafür, dass Nachhaltigkeit in Abläufe und Entscheidungsfindungsprozesse des Unternehmens fest eingebunden ist, welche zu diesem Zweck einer Überarbeitung und Anpassung bedürfen.
- Außerdem sind Entscheidungsträger:innen entsprechend zu schulen, um komplexe Kompromisse managen zu können.
Die Zukunft des/r Chief Sustainability Officer
CSOs sind aus der Corporate-Welt nicht mehr wegzudenken.
Angesichts zahlreicher Klimawandel-bewirkter Ereignisse, die gleichzeitig auf globaler Ebene stattfinden, sind Nachhaltigkeit und ESG zentrale Aspekte für Unternehmen und Organisationen auf der ganzen Welt, um ihr zukünftiges Wachstum und ihre Sicherheit zu gewährleisten. Für diese Anpassung sind Führungskräfte im Bereich Nachhaltigkeit unabdingbar, namentlich CSOs, die erfolgreiche Strategien ausarbeiten, ohne den dynamischen und innovativen Ansatz des Unternehmens zu schmälern. Damit CSOs in ihrer Rolle so wirkungsvoll wie möglich sein können, sind Klarheit und Transparenz in Organisationsstruktur, Strategie und Zielstellung des Unternehmens unabdingbar.
Eine Studie fand heraus, dass 41 % der Unternehmen ESG-Kriterien
in die variable Vergütung von Managern einbeziehen, wobei die Reduzierung der CO₂-Emissionen an erster Stelle der berücksichtigten Kriterien steht. Inzwischen geben 75 % der CEOs an, dass sie erwarten, dass der Druck auf ESG und Nachhaltigkeitsmanagement in den kommenden drei Jahren steigen wird. Die ungebremste Nachfrage nach CSOs, die folglich in den kommenden Jahren erwartet wird, reflektiert die Notwendigkeit, den Erwartungen interner und externer Stakeholder diesbezüglich zu genügen. Einige spezifische Faktoren, die diese Expansion antreiben, finden Sie hier:
- Durch die Einbeziehung von CSOs erhoffen sich Unternehmen, den wachsenden Anforderungen von Belegschaft und externen Stakeholdern, insbesondere im Hinblick ihren Umweltfußabdruck, Gesundheit und Sicherheit, Energieeffizienz und soziale Verantwortung durch interne Weichenstellungen und Aufklärungsmaßnahmen gerecht zu werden.
- Unternehmen und Organisationen stehen also immer mehr unter Druck, eine Schnittstelle zu internen und externen Interessengruppen in Bezug auf zentrale Fragen der Nachhaltigkeit zu schaffen.
- Dazu sehen sich Unternehmen wachsendem Druck nach Ausarbeitung und Umsetzung einer umfassenden Nachhaltigkeitsstrategie gegenüber, die auf die spezifischen Geschäftsziele und -prozesse ausgerichtet ist. Eine wohldefinierte und richtig umgesetzte Nachhaltigkeitsstrategie spielt bei der künftigen Wertschöpfung von Unternehmen eine immer zentralere Rolle.
- Steigende ESG-Reporting-Anforderungen und -Richtlinien erfordern die Einrichtung einer Führungsposition, die als Ansprechpartner:in zu Reporting-bezogenen Fragen und finanziellen Risikofaktoren in den verschiedenen Abteilungen der Organisation agiert.
- Schließlich hat PWC festgestellt, dass Unternehmen mit CSOs eine bessere ESG-Performance aufweisen und daher einen Wettbewerbsvorteil haben.
Wie künftige CSOs Management und Aufsicht des ESG-Bereichs organisieren, ist für die erfolgreiche Durchführung ihrer Aufgaben grundlegend. Nicht zuletzt hängt auch die Glaubwürdigkeit des Unternehmens in Bezug auf ESG und Nachhaltigkeits-bezogene Fragen von ihren Maßnahmen in diesem Bereich ab. Unvermeidlich werden je nach Natur der Unternehmen künftig auch verschiedene CSO-Profile benötigt werden, um den Wandel effizient zu implementieren.
Damit die ESG-Strategien der Zukunft auch wirksam implementiert werden können, sollten CSOs sich an folgende Maximen halten:
- ALLE der obig beschriebenen Verantwortlichkeiten eigenständig wahrnehmen
- Dafür sorgen, dass nicht nur Nachhaltigkeits-, sondern auch soziale und Unternehmensführungsfaktoren zum zentralen Fokus einer umfassenderen ESG-Strategie gehören.
- Defizite ermitteln und diese beheben.
Unternehmen können es sich also zusammenfassend nicht leisten, in diesem Bereich untätig zu sein. Entweder sind sie Teil der Lösung oder Teil des Problems.
Die Zunahme gesellschaftlicher Erwartungen und regulatorischer Anforderungen auf der einen und der steigende Druck interner und externer Stakeholder auf der anderen Seite setzen Unternehmen, die keine Maßnahmen gegen Klimawandel treffen, Risiken aus. Unternehmen, die in ihren Prozessen noch keine durchführbare und umfassende ESG-Strategie auf den Weg gebracht haben, werden von dieser Wertschöpfung nicht profitieren.
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